Expedition in Kanadas unberührter Natur

Von Unterstützung, Zusammenhalt und tiefer Freundschaft inmitten der Wildnis

„Ich kann nicht! Ich kann da nicht mit!“ Früher wäre ich sofort dabei gewesen. Diesmal nicht. Habe ich die Abenteuerlust verloren? Strand, Meer und in der Sonne dösen – das hört sich gut an! Ich fühle mich eher müde und brauche eine Pause vom Alltag. Ein Alltag, der schon von „Out of your comfort zone“ gekennzeichnet ist. Eine schöne Arbeit, die jedoch eine Herausforderung ist – und es war ein verrücktes und anstrengendes Jahr. Nebenbei bin ich noch Hobbyleistungssportlerin. Da trainiert man doch mindestens viermal die Woche und heuer bin ich mit dem Nationalteam bei so vielen Turnieren gewesen wie noch nie zuvor. Eine Pause – eine Pause von allem wäre jetzt doch gut.

verrückt

Und dann, dann hat diese seltsam zusammengewürfelte Gruppe eine Reise geplant. Verrückt! Ich erkläre sie für leicht verrückt – aber genau das finde ich auch anziehend. Sie sind verrückt genug, um da mitzumachen. Verrückt genug, um ihre Grenzen überwinden zu wollen. Verrückt genug, um sich auf die Suche nach dem Wahren, Schönen und Guten zu begeben – und auf das „Bisschen-Mehr-im-Leben“. Verrückt genug, um sich mit ihrem Glauben bewusst auseinanderzusetzen und verrückt genug, diese Herausforderungen anzunehmen – und das mit Personen, die sie großteils nicht kennen.

Bedenken und Ängste

„Was ist, wenn du mit jemandem nicht auskommst? Zwei Wochen mit Leuten, die du großteils gar nicht kennst? Das kann so schiefgehen!“ Das ist der Kommentar, den ich am meisten hörte, wenn ich von der geplanten Reise berichtet hatte. Aber das war nicht meine Angst. Ich hatte eine andere Befürchtung – und die hat sich auch bewahrheitet. Die ersten drei Tage waren für mich tatsächlich die schwierigsten, vor allem der zweite und der dritte Tag. Ich marschierte, ärgerte mich und dachte immer wieder: „Warum meldest du dich für so etwas an? Kannst du es nicht einfach sein lassen? Einfach einmal chillen! Nie wieder! Nie wieder melde ich mich für so etwas an! Du hast es doch schon gespürt, dass du es eher lassen solltest. Nie wieder!“

Spoiler alert: Ich würde mich auf jeden Fall wieder anmelden – ohne Zögern, sofort! Aber was hat sich verändert – Und was ist passiert?

Tag 2 - Abstieg im Regen

Die größte Angst: Kälte und Regen

Meine große Angst war, dass es regnen und kalt sein würde. Ich mag keine Kälte und friere relativ schnell. Der Winter war sehr lang und ich bin ein 100-prozentiger Sommertyp. Regen kann schön sein, aber für mich eher in Verbindung mit einem Familienfilm im Trockenen und Warmen – nett zusammengekuschelt. Oder wenn man danach zumindest die Aussicht auf trockene Sachen und ein festes Dach über dem Kopf hat.Aber hey – in Kanada regnet es nicht zu dieser Zeit! Es gibt eher Waldbrandgefahr. Warum Waldbrandgefahr? Weil es trocken ist und nicht regnet!

Nun, die ersten paar Tage hat es immer wieder mal geregnet und dann eine ganze Nacht und den folgenden Tag lang geschüttet. An dem Tag konnten wir uns nicht bewegen und saßen im Zelt fest. Das Wasser floss auch ins Zelt und mein Schlafsack wurde nass. Doch diese Tage waren sehr bedeutend für mich. Denn jetzt kommt das Wunderbarste der Reise – und was die Reise für mich so bedeutend gemacht hat.

Die tägliche Messe: Ein Ringen mit dem Glauben

Ich könnte euch von der täglichen Messe erzählen, die immer der Höhepunkt sein sollte, aber dort tat ich mich eher schwer. Schwer, mich zu konzentrieren und meine Gedanken schweiften oft ab. Und ja, als ich mich nicht bewegte, wurde mir wieder kälter. Aber das war auch das Schöne, denn ich feierte die Messe nicht allein, sondern mit der Gruppe. Und so feierten wir miteinander und füreinander – meine Schwäche wurde von den anderen ausgeglichen.

Die Gruppe und ihre Mitglieder

Aber ich will Euch von den Leuten und der Gruppe erzählen. Diese Personen hatten sich auf ein solches Abenteuer (bewusst oder unbewusst mit Gott) eingelassen. Und alle waren so wohlwollend und auch sehr ehrlich – ehrlich bezüglich ihrer Stärken und Schwächen, ehrlich bezüglich ihrer Freuden und ihres Ringens. Es war ein ehrlicher, hilfsbereiter Umgang miteinander, der immer tiefer und schöner wurde. Jeder hat auf jeden aufgepasst und jeder musste gewisse Opfer bringen. Sei es ein Paul, der gerne vorangegangen wäre, aber sich uns zuliebe Zeit genommen und auf uns gewartet hat.

Paul - Der Inspirierende

Paul hat mir auch viel anderes gezeigt. Er ist einer der zwei Kanadier und der Jüngste der Truppe und handylos (da er den Sinn dieses Gerätes nicht versteht). So wie alle in der Gruppe hat er mich auch sehr inspiriert. Ich behaupte, dass er sehr in Gott ruht und diese Nüchternheit hat. Beim Abschied sagte ich, dass ich auf ein baldiges Wiedersehen hoffte. Er antwortete: „Probably not.” Und als er mein Gesicht sah, fügte er noch hinzu: „But maybe, if it is God‘s will, we will see each other again.“

Eva - Der Sonnenschein

Dann gibt es noch Eva. Eva ist ein Sonnenschein und sehr positiv. Sehr positiv packte sie auch das Thema Regen an, denn im Regen könne man sich duschen und man könne den Regen negativ, aber auch positiv betrachten. Nun, ich fand das sehr toll und wollte auch so sein wie Eva! Aber, Überraschung, es war ein Fehler: Ich bin nicht Eva! Ich habe es die ersten Tage (das waren die schwierigsten) probiert und es war schrecklich.

Ich habe mir immer wieder eingeredet, dass Regen doch toll sei, wir Regen brauchen und ich den Regen liebe. Am Regentag im Zelt bin ich draufgekommen: Nein, ich liebe den Regen nicht! Eigentlich mag ich ihn gar nicht, und das ist auch total okay. Ich bin keine Eva und ich finde Regen mühsam. Welch ein Ballast ist da von mir gefallen: Zu erkennen, dass ich nicht wie Eva bin, dass ich den Regen nicht mag, dass ich den Regen nicht mögen muss und dass das total okay ist. Ich habe mir selbst etwas vorgespielt, das war sehr anstrengend. Nach dieser Erkenntnis ging es mir viel besser. Ich war freier, habe mich von einer selbstgemachten Lüge befreit und konnte ich selbst sein.

Wieso hatte ich anders sein wollen? Wieso versuchen wir manchmal, die Wahrheiten über uns zu verstecken? Wir haben immer genügend Gründe, aber das macht uns nur unfrei und ich konnte danach tatsächlich die ganze Reise genießen. Es regnete sogar wieder und es störte mich nicht so sehr, denn ich wusste, dass ich keinen Freudentanz machen würde, den Regen nicht mag, aber ich muss ihn ja nicht mögen.

Julia - Die Motivierte

Ich muss unbedingt Julia erwähnen. In der Früh war das Erste das Morgenlob. Da hat Julia für mich am Morgen nach dem intensiven Regen etwas sehr Bedeutendes gesagt. Ihre Worte klangen ungefähr so: „Danke, Jesus, dass du immer unter uns bist, dass du wirklich bei uns bist!“

In dem Moment hätte ich am liebsten meine Hand aufs Gesicht geschlagen: „Unter uns!“ Am Regentag im Zelt, der auch seine gemütlichen Seiten hatte, habe ich natürlich auch für schönes Wetter gebetet und dem lieben Gott mitgeteilt, dass ich das bald brauche. Aber während des Tages war ich da unten im Zelt, im Regen, und der liebe Gott oben im Himmel bei strahlendem Wetter. „Unter uns!“ Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Nicht irgendwo, nicht einmal bei strahlendem Sonnenschein oben bei der Himmelsparty auf mich herabschauend – nein, er war mit mir im Zelt, im Regen. So oft hatte ich das doch schon gehört und trotzdem hatte ich ihn woanders gesucht und nicht direkt vor mir erkannt.

Tag 5, Kurz vor dem Aufstieg auf die Ridge mit den Seilen

Theresia

Nun zu Theresia. Theresia kannte ich schon. Sie hat einen hervorragenden Hausverstand, ist sicher eher stur, eine treue Seele und packt Sachen einfach an. Sie beeindruckt mich immer wieder, wie sie innerhalb kürzester Zeit erkennt, was gebraucht wird und das gleich anpackt, vor allem wenn es um den Dienst für andere geht. Zu unserem Erschrecken sind ihre Schuhe beim Trocknen am Lagerfeuer geschmolzen und kleiner geworden. Ich habe das erst relativ spät mitbekommen, da es kein Drama gegeben und Theresia sich nie beschwert hat und trotz großer Zehenschmerzen – ohne sich das anmerken zu lassen – einige Tage etwas langsamer weitermarschiert ist. Ich weiß nicht, wie wir solche Sachen meistern konnten, aber ich bin mir sicher, dass Theresia sehr stark ist und die vielen Gebete von Familie und Freunden sie durchgetragen haben.

Kristina

Kristina, meine Zeltkomplizin, wurde durch ein Missgeschick mit Bärenspray vollgesprüht. Ihre Lungen brannten, sie musste sich übergeben, war bleich und ging noch zum Tagesziel und dann sofort ohne Essen schlafen. Die Nebenwirkungen, die jemand laut vorlas, halfen absolut nicht, sondern erschraken uns alle noch mehr. Doch am nächsten Morgen wachte sie munter, fröhlich und hungrig auf. Sie war ein wichtiges Bindeglied in der Gruppe und ich habe es sehr genossen, mit ihr ein Zelt zu teilen.

Tag 11, ein Moment der Pause

Felix und Marie

Über Felix und Marie könnte ich euch viel erzählen. Mit beiden hatte ich tolle Gespräche und ich schätze sie sehr. Ich will mich aber auf eine Situation beschränken, wo man wissen sollte, dass die beiden ein Paar sind. Die folgende Geschichte ist nichts Weltbewegendes, aber sooft ich an die Situation denke, ist mein Herz mit Freude erfüllt. Es war so wunderschön, das sehen zu dürfen.


Ich unterhielt mich mit Marie am Strand. Felix zeichnete neben uns mit den Füßen ein riesiges Herz in den Sand und markierte es mit einem Pfeil in Richtung Marie. Marie meinte, dass das sehr kitschig sei. Deshalb entfernte sie sich einige Schritte, während wir redeten, merkte aber nicht, dass Felix einfach weitere Pfeile zeichnete, sodass das Herz wieder auf sie zeigte. Als Marie es später doch bemerkte, musste sie schmunzeln und zugeben, dass das doch sehr lieb von Felix sei.

Boris

Es gab auch Boris. Boris sah man nie ohne ein Lächeln, er hatte immer einen Witz oder Spruch auf Lager. Er hatte sich zu 100 Prozent auf das Abenteuer eingelassen, auch wenn er körperlich vielleicht an seine Grenzen stieß. Einmal hatten wir einen sehr anstrengenden Tag. Wir kämpften uns durch wildes Gebüsch, Dornen und Wasserstellen, hatten noch kein Lager in Sicht und es wurde dunkel. Und dann kamen wir zu einer Stelle, die nicht ideal war. Zwei Männer gingen voraus, um zu schauen, ob sich ein Weitergehen lohnen könnte. Ich wartete. Boris kam erschöpft an, warf sich mit dem Rucksack auf den Boden und streckte seine Arme und Beine von sich. Er ähnelte einer Schildkröte. Ich sagte, dass wir es gleich geschafft hätten und hier vielleicht schlafen würden.

Seine Reaktion war für mich sehr einprägsam: Er lächelte mich an und sagte müde, aber bestimmt: „Schauen wir mal.“ Und als die anderen zwei Männer wiederkamen, hieß es, dass wir in der Dunkelheit weitermarschieren würden. Ohne zu zögern oder die Augen zu verdrehen, stand Boris auf und sagte: „Okay, let´s do it!“ Und er marschierte los. Wir quatschten öfters, aber nie kam ihm ein schlechtes Wort über irgendjemand über die Lippen. Nein, er bewunderte alle, sah deren Talente und nahm sich auch vor, seinen Beitrag zur Gruppe zu leisten.

Max - Unser Arzt

Unseren eigenen Arzt hatten wir auch dabei – und zwar Max. Max würde ich als Sunnyboy beschreiben. Sportlich, blond, sehr glaubwürdig, ein Lächeln im Gesicht, achtet auf seinen Körper und hat lauter Cremen für Hände, Gesicht, kann gut mit Aufmerksamkeit umgehen und ist für jeden Blödsinn zu haben. Doch was ich wirklich von ihm gelernt habe, war der Blick für die Schönheit. Er hat eine wunderschöne Stimme und die Begabung, mit einer besonderen Ausdrucksweise Sachen zusammenzufassen und zu beschreiben.

Das Dichten von Texten scheint für ihn ein Kinderspiel zu sein. Er hielt uns damit oft beim Wandern und bei der körperlichen Anstrengung bei Laune. Er sah Schönheit, konnte sie benennen, genießen, bewundern und auch noch weitergeben. Er beschrieb die vom Nebel umgebenen Bergkämme (die wir eigentlich nebelfrei erhofften) als etwas Großartiges, „wie eine wunderschöne Frau, die sich mit Tüchern umhüllt. Das hat etwas Magisches und Wunderschönes an sich.“Wie oft fehlen uns der Sinn und die Begeisterung für die Schönheit bzw. die Zeit, die wir uns nehmen sollten, um die Schönheit bewusst wahrzunehmen und zu genießen? Max hat diesen Sinn und die Begeisterung dafür und hat uns damit auch angesteckt.

Nun ist das Leitungsteam an der Reihe, bestehend aus Benni, Klemens, Father George und Dominik.

Benni

Benni sollten all jene kennenlernen, die behaupten, dass Christen einen „Stock im Arsch“ haben oder keine Logiker seien. Als Teil des Leitungsteams musste er Verantwortung übernehmen, hatte auch eine gewisse Seriosität und vor allem immer wieder viel Geduld. Gemeinsam mit Max legte er Seile und seilte ab. Er war trotzdem frech, für jeden Blödsinn zu haben und liebte es, die Teilnehmer immer wieder zu provozieren. Wenn er etwas gefunden hatte, um andere necken zu können, dann funkelten seine Augen und es war immer witzig.

Auch seine Ehrlichkeit beeindruckte mich. Er erzählte in einer offenen Runde von einem kurzen Streit, dass einige Minuten danach die zweite Person zu ihm gekommen wäre und sich für gewisse Sachen entschuldigt hätte. Das hätte er sehr stark gefunden und der Person hoch angerechnet. Er wäre emotional nicht so schnell bereit gewesen, sich zu entschuldigen. Ich rechne Benni seine Ehrlichkeit hoch an und auch, dass er mich daran erinnert, dass wir Christen sind, dass wir Fehler machen und dazu stehen dürfen, aufstehen können und es immer wieder einen Neuanfang gibt. Und dass Christen keinen „Stock im Arsch“ haben müssen.

Tag 3, jemandem Gewicht abnehmen

Klemens

Klemens hatte viele Aufgaben und war wohl von uns allen der talentierteste Kameramann. Er hatte so viele Aufgaben, dass er kurz das Gefühl hatte, überrollt zu werden. Aber er hat sich nicht überrollen lassen. Er hat es kommuniziert und sich durch die Kommunikation Hilfe von Father George und anderen geholt (die die Handkamera oder sonstiges übernommen haben). Kommunikation ist etwas so Wichtiges und löst so viele Missverständnisse und manches Leiden. Klemens war mir in der Situation ein Vorbild. Eine weitere beeindruckende Gabe, die Klemens hat, ist, dass man sich in seiner Gegenwart absolut wohlfühlt.

Dominik

Die Person, die Max als Sunnyboy noch übertrumpfen könnte, ist Dominik. Er ist braungebrannt, liebt Kraftsport und könnte einer Zahnpasta-Werbung entsprungen sein. Er schleppte den schwersten Rucksack. Als einziger in der Gruppe ist er verheiratet und hat Kinder. Obwohl man auch von ihm viel lernen kann, möchte ich auf seine Familie eingehen, auf seine Frau und seine Töchter, die ihn für uns freigegeben haben (auch wenn es sicher nicht immer leicht für sie war). Dominik hatte sich schon lange auf die Reise gefreut – und somit auch seine Familie mit ihm.

Er hat das Abenteuer genossen, aber seine Gedanken waren natürlich auch bei seiner Familie. Eine Beziehung, in der man sich gegenseitig etwas gönnt, gemeinsam an einem Strang zieht, sich in der gegenseitigen Heiligung versucht. Und trotz sesshaftem Lifestyle mit Familie hat uns Dominik gezeigt, dass man dadurch nicht das Kind in sich verliert, dass man sich sehr wohl gegenseitig etwas gönnen und auch Zigarren am Lagerfeuer teilen kann.

Tag 6, beim Abseilen

Father George - Der Priester

Abschließend komme ich zu Father George. Ihn kannte ich bereits und von jeher habe ich sein Ja zu Gott bewundert. Immer wieder, Tag für Tag ein Ja. Bewundert vor allem, weil ich es als etwas nicht so Leichtes und eher als Verwirrendes empfinde. Mein Ja ist eher ein „Ja, aber …“. Nach dem Abenteuer durfte ich seine Eltern an einigen Tagen kennenlernen.

Was für eine wunderschöne Beziehung! Wie geduldig und liebevoll alle drei miteinander umgehen. Das Verständnis, das sie füreinander haben – auch ohne einander immer gleich zu verstehen. Als die Mutter es nicht verstand, warum wir im Garten zelten und nicht im Haus schlafen wollten, aber diese „verrückte Idee“ des Sohnes akzeptierte. Der Vater, der nicht verstand, warum wir über Bergkämme marschieren, wenn man doch eine Straße im Tal entlanglaufen kann. Wir alle waren für ihn leicht verrückt – aber das hielt ihn nicht davon ab, uns den ganzen Proviant vorzubereiten und zu spenden, 14 Säcke mit allen Mahlzeiten und jede zusätzlich verpackt – eine Unmenge an Arbeit und Kosten. Das alles für uns und für seinen Sohn, der gerade etwas macht, was der Vater nicht nachvollziehen kann.

Und Father George, der beim Spazierengehen seine Mutter am Arm hält und sie Stück für Stück geduldig den Weg zum Aussichtspunkt führt, mit ruhiger Stimme und voller Mut. Father George, der noch ein paar Tage länger in Kanada blieb und in Ruhe ein Buch schreiben wollte, aber schon im Vorhinein wusste, dass das nicht passieren würde, da seine Eltern meistens andere Pläne haben … Father George, der liebevoll immer wieder „oh, Mom“ sagte, wenn sie eine neue Idee hatte.

Tag 6, beim Abstieg Mt. Tzoonie

Was war „Adventure and Faith“? Das waren wir: 14 Personen, die auf der Suche nach und mit Gott marschiert sind. Aber auch alle, die wir im Herzen mitgetragen haben, alle, die mit Taten geholfen haben, alle, die uns im Gebet getragen haben, alle, die uns in Kanada begrüßt und sich unsere Geschichte angehört haben, sowie alle, die jetzt im Nachhinein unsere Geschichten lesen, anhören und teilen.

Somit ist für mich „Adventure und Faith 2019“ noch nicht vorbei, denn dazu kommen noch alle Früchte und Inspirationen dieser Reise, die hoffentlich noch lange wirken.

– Beatrice Ledebur ist Lehrerin in Wien. Ihre Freizeit widmet sie Freunden, Gott und dem Kickboxen.